Spucke
Wolfgang Frömberg
Soll ein Schriftsteller sich etwa dafür entschuldigen, dass er ein Leben hat?
Förster hat großen Hunger und eine Menge Durst. Er will wissen, was die Kunst mit seinem Alltag zu tun hat. Verfolgt von Gedanken und Romanfiguren verschiedener Schriftsteller, die er als Journalist interviewt, begibt er sich auf die Spur der eigenen Geschichte. Gemeinsam mit gut informierten Freunden plant er eine widerständige Aktion in der Spucke-Redaktion, um angestautes Wissen in die Tat umzusetzen. Doch die Zombie Nation schläft nicht…
Ein brisanter und raffiniert konstruierter Bildungsroman über einen Kopfarbeiter, dessen Vater noch mit den Händen ans Werk ging.
Pressestimmen
»Sisyphoshaft wälzt er immer wieder die großen Kritikerbrocken wie Remythologisierung des Nationalen und Ausbeutung der Unterschicht jenen Renditeberg hinauf, den alles andere um ihn her fröhlich herunterdonnert. 'Spucke' ist durchaus Bekenntnisliteratur, aber das vom Feinsten.« Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Wie Frömberg seine Schnitte setzt, das macht die Sache spannend. Uns fällt kein junger Autor ein, dem es gelänge, so schlüssig und nonchalant von einer Deadline-Szene im vollgerammelten Redaktionsbüro – das ganze Elend des Kulturbetriebs läßt grüßen – zum Porträt des autoritären Vaters zu wechseln. Der ist als Arbeiter einer Traktorenfabrik in Wittenberge aus der DDR geflohen, in den Kölner Ford-Werken zum Werkmeister aufgestiegen, ein Kettenraucher, Streikbrecher und Fußballfanatiker. Toll gemacht! – eben nicht SPEX-cool. Der Autor ist auf gutem Wege, den Kölner Realismus mit neuem Leben zu füllen.« Jörg Schröder & Barbara Kalender, blogs.taz.de
»Frömbergs Erzähler legt falsche Fährten, spielt die Protagonisten gegeneinander aus, wechselt rasch die Perspektiven und findet immer wieder eine Metaebene, wo wir keine erwarten. Das macht seinen Roman stark …« Jörg Sundermeier, Intro
»Wer die Entwicklung des deutschen Pop und der “Zombie Nation” verstehen möchte, wird um dieses Buch nicht herumkommen.« Berthold Seliger, konkret
»Mit 'Spucke' ist eines der besten Bücher der deutschen Popliteratur zu haben.« Vera Mayer librithek
»Förster ist (…) ein Mann des Übergangs und deshalb als Romanfigur so ergiebig. Um ihn herum zieht Frömberg einen konzentrischen Kreis der Romanerzählung nach dem anderen. Neben Begegnungen mit Vater, Mutter und eigener Familie beinhalten die die Treffen mit hochinteressanten Schriftstellern: Jörg Schröder, Barbara Kalender, Bret Easton Ellis, Chuck Palahniuk. Sie alle aber klammern noch einige der aufschlußreichsten, leidenschaftlichsten Unterhaltungen ein, die, mit Verlaub, jemals in einem Roman, der auch von Popmusik handelt, gedruckt wurden. Walter Förster führt sie mit dem Sänger Ali Specht. Specht ist so etwas wie der Lord Byron in diesem Roman. Wie er und Förster um die Liebe, die zur Musik und die zum richtigen Leben, streiten, das war so noch nirgendwo zu lesen. Wunderschön.« Kristof Schreuf, junge Welt
»Spucke ist ein kluger, verschachtelter Poproman mit Anspruch, dem es nicht um die „Wer-mit-wem“-Frage geht, sondern um das große Ganze und Wahrhaftigkeit in der Popwelt.« Radio Fritz