Abgeknickt

Raouf Khanfir

»Der Wind war davon besessen, zu wehen, er war – wie alles Rasende und Wahnsinnige – nur er selbst. In seinem Rausch, blind und anschwellend, legte er endlose Strecken zurück, so lange die Oberfläche der Welt vor sich her blasend, bis er sein Ziel erreichte.«

Abgeknickt

Viktor Khan, erfolgloser Maler und Museumswärter, befindet sich auf der Flucht. Er wird des Mordes verdächtigt. Ein alter und ausgesprochen amtsmüder Kommissar, der mehr mit den Unzulänglichkeiten des Alters als mit der Aufklärung von Verbrechen beschäftigt ist, übernimmt den Fall. Viktors Flucht bleibt in einem schäbigen Stundenhotel zwischen Prostituierten und Zuhältern, zwischen Traum und dem, was man für Wirklichkeit halten könnte, stecken. 

Was wie ein Thriller beginnt, wandelt sich zu einer Reise in die Innerlichkeit der Figuren, die sich zunehmend in ihren Phantasmen verlieren und schließlich darin aufzulösen scheinen.

Abgeknickt from Hablizel Verlag on Vimeo.

Pressestimmen

"Mag Raouf Khanfirs zweiter Roman "Abgeknickt" wie ein holzschnittartiger Tankstellenthriller beginnen, so kippt er doch relativ zügig in eine motivisch eng verzahnte Erzählung, für die man scharfes Interpretationsbesteck benötigt. Die Handlungsebene lässt der Kölner Schriftsteller weitestgehend unausgestattet. Er denkt nicht daran, sie zu bespielen - und verzichtet somit auch auf die epische Ausgestaltung der Welt seiner Figuren. Ort und Zeit der Handlung bleiben komplett im Dunkeln…

Durch Ungewissheiten wie diese treibt Raouf Khanfir seine Leser permanent auf die Zeichenebene, auf der er ein identitäres Hütchenspiel mit der Trias aus Victor, seinem Killer und dem Kommissar veranstaltet…

Literatur kann auch Arbeit sein – insofern ist "Abgeknickt" absolut herausfordernd und anregend.” Moritz Scheper, Tagesspiegel